Passives Einkommen
‍einfach erklärt

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 27.08.2024

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Definition

Was ist passives Einkommen?

Mithilfe eines passiven Einkommens haben Personen die Möglichkeit, Geld ohne eine aktive Gegenleistung in einem zeitlich festgelegten Rahmen zu verdienen. Eine betriebswirtschaftliche Definition für passives Einkommen gibt es noch nicht – anders als beim aktiven Einkommen kann es aber ohne stetigen Einsatz von Zeit und Arbeit generiert werden. Einige Beispiele sind passives Einkommen aus ETFs, Aktien und anderen Wertpapieren, Affiliate Marketing oder Mieteinnahmen.

Vorteile von passivem Einkommen

Ist die Rede vom passiven Einkommen, denken viele an das sprichwörtliche „Geld im Schlaf verdienen“. Dennoch darf dabei aber nicht vernachlässigt werden, dass für alle passiven Einkommensquellen ein initialer oder punktueller Aufwand für ihre Aufrechterhaltung notwendig ist. Auch wenn nicht jedes passive Einkommen gleich zu Reichtum führt, bringt es einige Vorteile mit sich:

  • Kein Tausch von Zeit gegen Geld: Ein klassischer Beruf verlangt das Eintauschen von Lebenszeit gegen Geld. Ein Vollzeitjob steht einer zeitlichen Investition von circa 40 Wochenstunden sowie einer vorab ausgehandelten Vergütung entgegen. Bei passiven Einnahmequellen ist ein unmittelbarer Aufwand nicht vorgesehen. Je nach Art sind meist schon wenige Stunden pro Woche oder Monat ausreichend, um diese aufrechtzuerhalten. Schließlich sind der Höhe und Dauer der Verdienstmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt.
  • Größere finanzielle Sicherheit: Gewiss bedarf es etwas Zeit und manchmal sogar Jahre, um sich ein zuverlässiges passives Einkommen aufzubauen. Mit einer langfristigen Strategie und dem richtigen Einsatz kann jedoch eine weitere Einkommensquelle entstehen, die beispielsweise als Aufstockung der Altersvorsorge dienen kann.
  • Mehr Freiheit: Sich ein erfolgreiches passives Einkommen zu schaffen, ist für viele Menschen das Sinnbild von persönlicher Freiheit. Diese wird gerne genutzt, um selbstbestimmter zu arbeiten oder mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbys zu haben.
  • Zeitliche und örtliche Unabhängigkeit: Um passiv Geld zu verdienen, ist ein fester Arbeitsplatz oder gar Wohnsitz nicht notwendig. Dank des Internets ist es möglich, viele Tätigkeiten von überall auf der Welt aus und zu jeder Zeit auszuführen. Passives Einkommen ermöglicht es schließlich, Geld auch im Urlaub zu verdienen.
Info

Für diese Personen ist passives Einkommen geeignet

Prinzipiell ist es jedem freigestellt, sich ein passives Nebeneinkommen aufzubauen. Dank des digitalen Zeitalters können hilfreiche Informationen größtenteils kostenfrei online abgerufen werden. Besonders für junge Gründer und Selbstständige sind mehrere Einkommensquellen wichtig, um mögliche Zahlungsausfälle von Kunden abzufedern.

Welche Arten von passivem Einkommen gibt es?

Mit den Jahren wachsen die Möglichkeiten, passives Einkommen zu generieren, stetig. Im Folgenden einige der beliebtesten Ideen für passives Einkommen:

  • Immobilien vermieten: Eine der bekanntesten Varianten ist passives Einkommen durch Immobilien. Bevor aber von den Mieteinnahmen profitiert werden kann, muss die jeweilige Immobilie vollständig abbezahlt sein. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es auch ohne Startkapital möglich, einen Bankkredit zu erhalten – beispielsweise bei überdurchschnittlichem Gehalt oder anderen Sicherheiten. Immobilieneigentümer sind schließlich für die Instandhaltung und Verwaltung der jeweiligen Wohnungen verantwortlich.
  • P2P Kredite: Eine relativ neue Einkommensquelle stellt passives Einkommen durch P2P Kredite dar. P2P steht für Peer-to-Peer und beschreibt die Kreditvergabe zwischen zwei Privatpersonen. Anleger können mehreren Leuten gleichzeitig mit einem Kredit aushelfen und an den Zinsen verdienen. Die Renditen können äußerst hoch sein. Diese Anlageform ist jedoch auch mit großen Risiken verbunden: In der Regel fehlen bei P2P Krediten Einlagensicherungen und die Rückkaufgarantien der jeweiligen Plattformen greifen nur begrenzt. Aus diesem Grund empfehlen Experten, nicht mehr als 5 % des privaten Vermögens zu investieren.
  • Investition in Wertpapiere: Mit etwas Startkapital kann passives Einkommen durch Aktien, ETFs oder andere Wertpapiere generiert werden. Im Gegenzug zu diesem Investment erhalten Anleger Anteile an den jeweiligen Unternehmen. Wirtschaften diese profitabel, entsteht ein passives Einkommen durch Dividende oder durch den Verkauf der Wertpapiere zu einem höheren Aktienkurs. Bei den meisten Wertpapieren gilt: je höher die Rendite, desto größer auch das Risiko. Um den Erfolg zu maximieren, sind Kenntnisse über den Finanzmarkt sowie Unternehmens- und Branchenentwicklungen ein Muss.
  • Affiliate Marketing: Für Betreiber einer Webseite, eines Blogs, YouTube- oder Instagram-Kanals kann Affilliate Marketing eine attraktive passive Einkommensquelle sein. Um an Affiliate Marketing zu verdienen, werden Konsumenten Produkte von anderen Herstellern empfohlen. Kaufen diese über einen individualisierten Link, erhalten Betreiber eine Provision. Fairerweise muss ergänzt werden, dass sich Affiliate Marketing meist erst bei großer Reichweite oder loyalen Zuschauer oder Leser rentiert.
  • Standardisierte Produkte: Experten aus bestimmten Nischen können sich außerdem mit ihren Produkten online ein passives Einkommen aufbauen. Fotografen bieten beispielsweise ihre Bilder auf Plattformen für Stockfotos an, Autoren veröffentlichen E-Books und bieten Online-Kurse und Programmierer entwickeln Website-Themes und -Plugins.
  • Dropshipping: Beim Dropshipping eröffnen Verkäufer einen Online-Shop, auf dem sie Produkte von anderen Hersteller verkaufen. Die Verkäufe erfolgen automatisiert durch das Shopsystem, während sich die jeweiligen Großhändler um den Versand kümmern. Da die Verkäufer keine physische Ware lagern müssen, benötigen sie meist auch kein Startkapital. Trotz automatisierter Prozesse müssen der Shop jedoch regelmäßig gepflegt, Kundenanfragen beantwortet und das System auf Rechtmäßigkeit überprüft werden.

Passives Einkommen aufbauen

Wie bei allen Projekten gibt es zu Beginn Fragen über Fragen. Mit wenig oder gar ohne Startkapital sollte passives Einkommen mit möglichst geringem Risiko angegangen werden – das ist beispielsweise bei Affiliate Marketing und anderen Online-Verkäufen der Fall. Mit wachsenden Kenntnissen, steigendem Eigenkapital und zunehmender Erfahrung mit passivem Einkommen kann das Risiko variabel erhöht werden.

Tipp

Grundvoraussetzungen für den Aufbau eines passiven Einkommens

Fakt ist: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wissen und Kompetenzen können Sie sich mit tiefgehender Recherche und Praxis aneignen. Dennoch empfehlen wir, sich nicht nur auf eine Nische mit dem größten Gewinn zu konzentrieren. Das gewählte Themenfeld sollte im besten Fall die eigenen Interessen widerspiegeln. Nichts ist beim passiven Einkommen wichtiger als Langfristigkeit und Kontinuität. Daher sollten die Pflege und der Ausbau dieser Einnahmequelle Spaß machen.

Muss man passives Einkommen versteuern?

Die kurze Antwort darauf, ob man passives Einkommen versteuern muss: Ja. Für die Versteuerung ist jedoch nicht die Höhe der Einkünfte, sondern die Art der Tätigkeit maßgeblich. Fällig wird die Einkommenssteuer für Selbstständige und nichtselbstständig Tätige in Deutschland, wenn das passive Einkommen nach § 2 Absatz 1 des Einkommensteuergesetzes in eine der folgenden Kategorien fällt:

  • Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft
  • Einkünfte aus Gewerbebetrieb
  • Einkünfte aus selbständiger Arbeit
  • Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit
  • Einkünfte aus Kapitalvermögen
  • Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung
  • Sonstige Einkünfte im Sinne des §22

Aus dieser Auflistung wird ersichtlich, dass alle typischen Arten des passiven Einkommens wie Mieteinnahmen, Dividenden, Dropshipping oder Online-Werbung dazugehören. Schließlich entscheidet das Finanzamt darüber, ob die zu besteuernde Person als Freiberufler, Gewerbetreibender oder Privatperson eingestuft wird. Der wesentliche Unterschied zwischen Gewerbetreibenden und Freiberufler ist die Gewerbesteuer, die ab einem Umsatz von 24.500 Euro im Jahr zusätzlich fällig wird. Darunter kann man sich für die Kleinunternehmerregelung entscheiden.

Info

Besteuerung von Gewinnen aus Glücksspielen

Auch Glücksspiele können als passives Einkommen gewertet werden. In Deutschland müssen jedoch Gewinne aus Sportwetten, Lotterie-Spielen und anderen Glücksspielen nicht versteuert werden. Eine Ausnahme bilden professionelle Spieler.

Zusammenfassung

Passives Einkommen zusammengefasst

  • Passives Einkommen ist das Gegenstück zum aktiven Einkommen: Um ein Einkommen passiv zu generieren, muss keine direkte Gegenleistung in einem zeitlich definierten Rahmen erbracht werden.
  • Beliebte Beispiele für passives Einkommen sind Mieteinnahmen, Gewinne aus Aktien und anderen Wertpapieren oder Online-Werbung.
  • Passives Einkommen bietet unter anderem größere finanzielle Sicherheit, mehr Freiheit und die Möglichkeit, an jedem beliebigen Ort sowie zu jeder Uhrzeit zu arbeiten.
  • Für manche passive Einkommensströme ist ein gewisses Startkapital notwendig, bestimmte Voraussetzungen in Form von Abschlüssen oder Zertifikaten gibt es jedoch nicht.
  • Anfänger könnten zunächst eine passive Einkommensquelle mit möglichst wenig Risiko wählen. Die jeweilige Nische sollte Freude bereiten und die eigenen Interessen widerspiegeln.
  • Auch passives Einkommen muss in Deutschland gemäß § 2 Absatz 1 des Einkommensteuergesetzes versteuert werden. Gewinne aus Glücksspielen sind davon ausgenommen.
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